Gottes siegreiche Hand vs Rebellen
GOTTES BEWAHRUNG
Da ich körperlich geschwächt war, sind wir zur Erholung in das nächste Dorf gefahren. Dort haben wir in einem Gästehaus übernachtet, das zu meiner grossen Freude eine Dusche hatte. Die Begegnung mit dem Wasser war nahezu himmlisch und ich fühlte mich danach mindestens 3 kg leichter.
Am 25. Dezember 23 fühlte ich mich immer noch leicht angeschlagen. Das kühlere Wetter und die Ruhe taten mir jedoch sehr gut. Am nächsten Tag erzählte uns der Leiter des Teams, dass während einer Nacht als wir in unserem Raum schliefen ca. 10 Rebellen beim Haus aufgetaucht waren. Sie fragten, was hier los sei, da das Auto des Teams ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Die Rebellen wollten, dass der Raum geöffnet wird, wo wir geschlafen haben. Der Fahrer erklärte, dass in der Kirche ein Training stattfindet und in diesem Raum nur Lokale schlafen würden. Einer der Rebellen kannte den Fahrer und sagte, dass er ihm glaube, deshalb zogen sich die Rebellen wieder zurück. Das Team hatte bereits während den ersten Tagen darüber diskutiert, ob es besser wäre, wenn ich gehe, da es aufgrund von religiösen Diskussionen mit den Muslimen zu Verfolgung kommen könnte. Da die Situation nur als heikel und nicht gefährlich einzustufen war, blieb ich. Die Situation mit den Rebellen war jedoch eine ernstzunehmende Geschichte. Ich begleitete Girum bei seinem Dienst im Basic-Disciple-Making-Training und da er bereits fertig war, gab es keinen rationalen Grund, sich unnötiger Gefahr auszusetzen. Die Rebellen sind dafür bekannt, Leute zu kidnappen, um Geld zu erpressen. Weisse Leute sind beliebt, da dies zu internationaler Aufmerksamkeit und mehr Geld führen kann. Ich habe mich jedoch bereits entschieden, zurück ins Dorf zu gehen, wo das Training stattfand. Der Leiter Ermias hat mich ermutigt, darüber zu beten. Während des Gebets hat sich meine innere Sicherheit in Unruhe verwandelt und ich hatte den Eindruck, dass ich nicht mehr ins Dorf zurückkehren sollte. Ich teilte meine Entscheidung mit. Das Team war sehr erleichtert. Sie haben bereits während meiner Anwesenheit im Dorf immer mal wieder gesagt, dass es besser wäre, wenn ich am Abend im Zimmer bleiben und nicht mit den Trainees aussen Essen solle, da die Anwesenheit einer weissen Frau im Dorf zu grosse Aufmerksamkeit auf sich zog.
Weiter nach Addis Ababa
So bin ich entgegen der Planung am 26. Dezember 23 nach Addis zurückgereist.
