Schweizer Käse und äthiopisches Jogurt

KULTUR CLASH

Von der winzigen Häuseransammlung sind wir in ein Städtchen X gereist. Im Städtchen X fand ebenfalls ein Basic-Discipleship-Training statt. Die Unterschiede der Trainings sind mir extrem aufgefallen. Zum Einen waren es die äusseren Umstände, wie Wasser / Strom etc. und zum Anderen verwandelte sich das Team von einem lokalen Team in ein interkulturelles Team. Denn zwei Schweizer, P. und M., vom Kingdom Ministries (KM) Team leiteten zusammen mit dem lokalen Team (Sechs Personen), dieses Training. Da treffen zwei sehr unterschiedliche Kulturen zusammen, welche sich leicht missverstehen können.

Freies Beispiel: Äthiopische Teamsitzung, Freitag 08:00 Uhr, Ziel: Monatsplanung

Um 09:00 Uhr ist der Teamleiter (TL) und Teammitglied Nr. 1 vor Ort und setzen sich. Um 09:15 setzen sich Teammitglied (TM) Nr. 2 und 3 dazu. Um 09:30 Uhr geht TM Nr. 2 weg und serviert um 09:45 Uhr den Kaffee. Um 10:30 Uhr beginnt die Sitzung, da TM Nr. 4 endlich aufgetaucht ist. Um 12:30 Uhr hat TM Nr. 1 Hunger, da zu Beginn der Sitzung ein gemeinsames Frühstück geplant war, jedoch nicht stattgefunden hat, aber fragt nicht danach weil es unanständig ist nachzufragen. Um 14:00 Uhr ist Mittagspause. Um 15:00 Uhr wird der Kaffee serviert. Um 15:30 Uhr geht die Sitzung weiter. Um 18:00 Uhr ist die Monatsplanung erfolgt und alles wird auf dem Whiteboard und in allen Notizheftchen von den TM’s und TL notiert. In den drei darauffolgenden Tagen wird die Monatsplanung wieder etliche Male geändert.

Wie ihr bestimmt erkennen könnt, jeder Schweizer der nur schon davon liesst, rutscht unruhig auf dem Stuhl herum. Es benötigt also durchdachte Kommunikation und Flexibilität auf beiden Seiten.

Mein Intercultural Studium hilft mir sehr ein Verständnis gegenüber anderen Kulturen zu haben. Um die Unterschiede der Kulturen bisschen aufzuzeigen, hier eine Veranschaulichung mit einem Tool, dass ich im Fach Interkuturelle Teams kennen- und schätzen gelernt habe.

Buch: Die Culture Map - Erin Meyer

Tool: https://erinmeyer.com/books/the-culture-map/

Ich hoffe, ihr nehmt mir die “Schubladisierung” nicht übel. Natürlich entspricht nicht jeder Schweizer und Äthiopierin Schema X. Und natürlich variiert es innerhalb der Kulturen ebenfalls. Doch die Einteilung hilft beim gegenseitigen Verständnis und bei der Zusammenarbeit.

Es geht nicht darum sich über die andere Kultur lustig zu machen oder sich zu beschweren. Im Gegenteil. Es geht darum, sich mit den Unterschieden auseinanderzusetzen und das Gegenüber zu verstehen. Beide Kulturen haben ihre Stärken und Schwächen. Gerade zu Beginn benötigt es zwar einiges an Zeit und gegenseitiges Aufeinander eingehen. ABER es lohnt sich. Man kann von anderen Kulturen immer extrem viel lernen.

GESCHMÄCKER SIND VERSCHIEDEN

Was bei mir und bei den meisten Schweizern als Gaumenschmaus gilt, muss bei Äthiopiern überhaupt nicht sein. In Äthiopien wird ein rezenter höhlengereifter Gruyere dankend abgelehnt, wohingegen ein Yogurt, dass sauer-und festgewordene Milch ist, mit Freude und in Unmengen genossen wird.

DEMONSTRATION DES REICH GOTTES
Natürlich, da wo unterschiedliche Menschen, mit unterschiedlichen Kulturen, Prägungen und Geschichten zusammenkommen, da wird es spannend. Ich habe diese Spannung während dieser Äthiopien-Reise erlebt, was mich herausfordert aber zugleich unglaublich fasziniert. Denn wenn verschiedenste Menschen aufeinander treffen und zusammen nach dem gleichen Ziel, dem Reich Gottes, streben, dann ist nur schon die Zusammenarbeit eine Demonstration des Reich Gottes.

Aber um die Wogen wieder zu glätten: Natürlich ersetzt diese Demonstration des Reich Gottes nicht die Verkündigung des Evangeliums. Denn nur durch das Wort (Römer 10,17) entsteht Glaube und nicht nur durch das Vorzeigen einer gelungenen Zusammenarbeit. :)

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Original Ganlceiaga & äthiopische Vielfalt

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Das Feuer von Jesus vs das kalte und dunkle Dorf